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Die Islamische Republik der Sexskandale


Die Korridore der Macht in der Islamischen Republik werden von einer Reihe von Sexskandalen heimgesucht. Im Mittelpunkt des jüngsten Skandals steht laut IranWire Mohammed Masoudianfar, der Generaldirektor des staatlichen Bildungs- und Wohlfahrtskomplexes von Rundfunk und Fernsehen, der auf Bildern zu sehen ist, die sexuelle Intimitäten mit einer verschleierten Frau zeigen. Später stellte sich heraus, dass es sich bei der Frau um eine verheiratete Angestellte des staatlichen Rundfunks und Fernsehens handelte, was den Schock noch verstärkte.


Die iranische Regierung entließ Masoudianfar umgehend aus seinem Amt. Dies war jedoch nur die jüngste derartige Enthüllung. Die Skandale begannen mit einem Video, in dem Reza Saghati, der Generaldirektor für Kultur und islamische Führung in der nördlichen Provinz Gilan, bei einer sexuellen Begegnung mit einem jungen Mann zu sehen war. Der Skandal nährte auch Spekulationen, dass Saghati das Opfer eines Machtkampfes in der Provinz Gilan sein könnte. Denn: Anschuldigungen wegen gleichgeschlechtlicher Beziehungen wurden in der Vergangenheit genutzt, um Akteure in politischen Kämpfen auszuschalten.


Und es gibt weitere Fälle, darunter der von Seyyed Mehdi Haqshenas, dem ehemaligen Sekretär des Hauptquartiers für die Förderung der Tugend und die Verhinderung von Lastern in der Provinz Gilan. Er ist angeblich auf Videoaufnahmen zu sehen, die eine sexuelle Beziehung zwischen Haqshenas und seinem Schwager Abbas Baghipour zeigen, die beide schiitische Geistliche sind.


Weitere Fälle betreffen Koranrezitatoren, deren Ruf durch außereheliche Beziehungen und auch Missbrauch Minderjähriger in Mitleidenschaft gezogen worden ist.


Doch während das Regime z.B. bei der Hijabpflicht knallhart durchgreift, lässt es bei solchen Verbrechen oft Milde walten. Die Täter werden dann schlimmstenfalls ihres Amtes enthoben oder aber sogar nur mit Strafandrohungen versehen. IranWire erinnert diesbezüglich an einen der „rätselhaftesten, aber vergessenen Fälle“ des ehemaligen Teheraner Polizeikommandeurs Brigadegeneral Reza Zarei.


Er soll im Februar 2010 verhaftet worden sein, nach einer sexuellen Begegnung mit sechs Frauen. Die ebenfalls festgenommenen Frauen hätten von beunruhigenden Erlebnissen und Zareis seltsamen Forderungen berichtet – unter anderem habe er sie aufgefordert, Gruppengebete nackt zu verrichten. „In vielen dieser Fälle scheint das islamische System geneigt zu sein, den Mantel des Schweigens zu bewahren und es zuzulassen, dass die Dinge aus dem öffentlichen Gedächtnis verschwinden, ohne dass es zu nennenswerten Folgemaßnahmen kommt“, so IranWire.

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