Das iranische Regime hat offenbar den Prozess gegen den Rapper Toomaj Salehi eröffnet – hinter verschlossenen Türen. Iranische AnwältInnen und AktivistInnen sind angesichts des Geheimprozesses besorgt.
230 Tage nach seiner Verhaftung fand die erste Gerichtsverhandlung gegen den Sänger ohne Medienberichterstattung oder offizielle Benachrichtigung statt, berichtet IranIntl. Und zitiert die Anwältin Pegah Banihashemi: „Salehi ist seit mehr als 230 Tagen inhaftiert, und vor einigen Tagen wurde sein Prozess hinter verschlossenen Türen abgehalten. Da es Berichte über seine Schläge gibt, hat die US-Regierung angekündigt, seinen Fall zu überwachen“.
„Wir sind sehr besorgt. Es gibt überhaupt keine Transparenz. Wir wissen nichts: Nicht, wie der Gerichtstermin abgelaufen ist. Nicht, wann der nächste Gerichtstermin sein wird. Nicht, wann das Urteil verkündet wird“, schrieb die Bundestagsabgeordnete Ye-One Rhie auf Twitter.
„Wir fordern direkten Zugang zu Toomaj selbst. Wir fordern Einsicht in alle Gerichtsakten“, betonte sie.
Auch die Anwältin und Friedensnobelpreisträgerin Shirin Ebadi hatte über das Gerichtsverfahren gegen Toomaj geschrieben und erklärt, dass ihm das Recht auf einen Anwalt seiner Wahl verweigert wurde.
Der 33-jährige Salehi, ein gelernter Metallarbeiter, wurde vor allem für seine Protestlieder über die sozialen Probleme im Iran und die Ungerechtigkeit der Regierung bekannt. Seine Verhaftung erfolgte am 30. Oktober 2022 kurz nach einem Interview mit der Canadian Broadcasting Corporation, in dem er sagte: „Ihr habt es mit einer Mafia zu tun, die bereit ist, die gesamte Nation zu töten, um ihre Macht, ihr Geld und ihre Waffen zu behalten.“
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