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Schließung von Geschäften wegen Hijab-Verweigerung


In den vergangenen Wochen hat der Staat im Iran zahlreiche Läden und Gaststätten versiegelt, da sie Hijab-Regeln sowie das Essensverbot während des Ramadan nicht eingehalten hätten.


Die Nachrichtenagenturen des Landes sprechen von „Hunderten Fällen“ von Geschäftsschließungen im ganzen Land. Allein in der nordiranischen Provinz Mazandaran hat die Staatsanwaltschaft bekannt gegeben, über 250 Läden geschlossen zu haben, weil sie das allgemeine Hijab-Gesetz ignoriert hätten. Die Ladeninhaber*innen sollen der Staatsanwaltschaft zufolge Frauen bedient haben, die keine Kopftücher trugen.


In der Stadt Kashan im Zentraliran hat die Polizei der örtlichen Staatsanwaltschaft zufolge binnen eines Monats mindestens vierzig Läden dichtgemacht. Auch dort wurde das Nichteinhalten des Hijabs durch Kundinnen als Grund genannt. Kashan ist eine religiös-konservative Stadt, in der die Hijab-Verweigerung die staatlichen Funktionäre extrem belastet.



In der Großstadt Rasht, auch im Norden des Landes, wurden Dutzende Cafés auf Befehl der Staatsanwaltschaft vor Ort geschlossen. Den Inhaber*innen zufolge habe die Polizei auf Gäste und Kellnerinnen, die ohne Kopftuch in den Gaststätten waren, hingewiesen. Die Millionenstadt war im Zuge der landesweiten Proteste seit September letzten Jahres extrem unruhig. Hundert weitere Läden seien aus demselben Grund geschlossen worden, berichteten Medien vor Ort.



Bereits Ende März hat die Polizei in Nowshahr, einer Stadt am Kaspischen Meer, mindestens drei Restaurants und Cafés versiegelt. Der Grund: Es seien alkoholische Getränke angeboten worden, die im Iran streng verboten sind, dazu habe es Live-Musik und Hijab-Verweigerung gegeben. Auch Nowshahr erlebte während der Proteste massive Gewalt mit mehreren Toten.


In einer anderen nördlichen Stadt hat die Staatsanwaltschaft eine Gaststätte schließen lassen, nachdem ein Video von der Einrichtung viral gegangen war, das tanzende Männer und Frauen auf dem Hof der Gaststätte zeigt.


Bereits Ende März hatte BBC Persian berichtet, dass in Shiraz, einer Großstadt im Zentraliran, die ein beliebtes Tourismusziel ist, eine Reihe von Gaststätten geschlossen worden seien. Auch dort sei der Grund gewesen, dass Hijab-Verweigerinnen bedient worden seien.


Der Staat im Iran hat in den vergangenen Wochen den Druck auf Frauen, die sich gegen die Hijab-Pflicht wehren, erhöht. Das Parlament plant, die Gesetzeslage gegen diese Verstöße zu verschärfen. Die Polizei hat gedroht, aktiver als bisher vorzugehen.


Zweitveröffentlichung mit freundlicher Genehmigung vom IranJournal

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