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„Iran inside out“ – Ausstellung zur Selbstbestimmung zwischen Moderne und Tradition

Fünf zeitgenössische Foto- und Video-KünstlerInnen, die im Iran leben, aus Iran stammen oder dort gearbeitet haben, thematisieren in einer Ausstellung im Berliner Willy-Brandt-Haus ihre persönliche Historie, ihre Eindrücke und Erlebnisse mit dem Land, sowie ihre Position innerhalb der Gesellschaft. Dabei setzen sie sich – jede aus ihrem eigenen Blickwinkel, aus der Distanz und der Nähe – mit der Selbstbestimmung zwischen Moderne und Tradition auseinander. Die Serien der Gruppenausstellung „Iran inside out“ sind seit 2010 entstanden und zeigen die Umbrüche und Entwicklungen im Land.


©Shirana Shahbazi Courtesy die Künstlerin und Galerie Peter Kilchmann Zürich Paris

Shirana Shahbazi: Das Fotoprojekt „Tehran North“ aus den Jahren 2015 bis 2017 ist ein subjektives Roadmovie, aus einem Auto, das nachts durch die iranische Hauptstadt fährt, aufgenommen. Die dabei entstandenen Schwarz-Weiß-Aufnahmen spielen mit Licht, Konturen, Landschaften und Objekten und lassen dem Betrachter viele Interpretationsmöglichkeiten.



© Sarah Sasani

Sarah Sasani: Die Serie „Monotony“ inszeniert das heteronyme Wort aus dem persischen „Death of Day“, das zwar eine andere Aussprache hat, aber genauso geschrieben wird wie im persischen das Wort „Alltagsleben“. Mit dieser sprachlichen Assoziation, inszeniert die Künstlerin auf ihren Fotografien Frauen in alltäglichen Situationen, die mit ihren Füßen in einem Erdhaufen, der an einen Grabhügel erinnert, feststecken.


©Mashid Mohadjerin

‚Freedom Is Not Free‘, die Serie von Mashid Mohadjerin befasst sich mit den privaten und öffentlichen Welten iranischer Frauen, die nach der Revolution von 1979 aufgewachsen sind. Für die eigene Familiengeschichte begibt sich die Künstlerin auf Spurensuche und kehrt über einen Zeitraum von drei Jahren an Orte ihrer Kindheit zurück. Die daraus entstandenen sehr privaten Eindrücke werden in einem mehrdimensionalen Werk zusammengestellt, das den Betrachter auf eine Reise mitnimmt.



©Forough Alaei

Forough Alaei: Die Fotografien und Videos der Serie „New Faces of Iran“ lassen den Betrachter hinter die öffentlichen Kulissen schauen und zeigen private Momente der Freude, der Unbeschwertheit und des Glücks einer sehr jungen Generation, die auf eine bessere Zukunft in ihrem Land hofft und für ihre Freiheit kämpft und auf die Straße geht. Schnell wird klar, dass sich die iranische Generation Z kaum von der uns bekannten westlichen Generation unterscheidet.



©Beatrice Minda Lavasan

Beatrice Minda Lavasan beschreibt in ihrer aktuellen Serie „Iran Interrupted“ die Gesellschaft und Kultur des Landes durch die Darstellung von unterschiedlichen Innen- und Außenräumen wie Innenhöfen mit leeren Pools, zeremonielle Räume und privaten Lebensbereichen. Diese sind zwar menschenleer, aber erzählen durch das Interieur Geschichten über die jetzigen BewohnerInnen und auch von mehreren Genrationen und damit von der Geschichte eines ganzen Landes.



Zur Ausstellung: Kuratiert wird die Ausstellung des Freundeskreis Willy-Brandt-Haus (Stresemannstr. 28 10963 Berlin) von Andy Heller und Mirja Linnekugel. Die Ausstellung ist im Berliner Willy-Brandt-Haus vom 23. Juni bis 27. August 2023 zu sehen.



Quellen:

https://www.fkwbh.de/ausstellung/iran-inside-out

https://www.lespressesdureel.com/EN/ouvrage.php?id=4628

https://www.artbooksonline.eu/art-49605

https://www.sarasasani.com/works/death-of-day/

https://www.presseportal.ch/de/pm/100055421/100897037

https://www.lemonde.fr/en/m-le-mag/article/2022/12/26/youth-on-probation-iranians-through-the-lens-of-forough-alaei_6009236_117.html

https://beatriceminda.de/iran-interrupted-2/iran-interrupted-text/





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