Die wichtigsten News und Stimmen der Woche, jeden Freitag auf iran-revolution.com abgemischt. Diesmal: Droht ein Krieg gegen Aserbaidschan? Erdbebenhilfe als Waffentransport. Geschäfte zu wegen Hijab-Verweigerung. Neue chemische Attacken. „Todesmaschinerie“ ausgeweitet. Abschied vom Islam.
Foto: Rorsah-photo, CC0, via Wikimedia Commons
Droht ein Krieg gegen Aserbaidschan?
Weitgehend unbeachtet vom Rest der Welt versucht das iranische Regime, seinen Einfluss in der strategisch wichtigen Region des Südkaukasus auszubauen. Die iranische Propaganda widmet einen Großteil ihrer Aufmerksamkeit der Kritik an der aserbaidschanischen Führung und beleidigt sie sogar regelrecht, begleitet von Botschaften und Videos mit militärischen und terroristischen Drohungen gegen das Land. „Eine Ausweitung des iranischen Einflusses würde nicht nur die Stabilität der Region, sondern auch jene von Europa und dem Rest der Welt bedrohen“, warnt das Jewish News Syndicate.
Global Voices geht trotz der zunehmenden Spannungen nicht von einem militärischen Konflikt aus.
NEWS
Islamische Republik nutzt die Erdbebenhilfe, um Waffen nach Syrien zu fliegen
Reuters beruft sich auf neun syrische, iranische, israelische und westliche Quellen. Demnach bestehe das Ziel darin, die iranische Verteidigung gegen Israel in Syrien zu verstärken und den syrischen Präsidenten Bashar al-Assad zu stärken.
Schließung von Geschäften wegen Hijab-Verweigerung
In den vergangenen Wochen hat der Staat im Iran zahlreiche Läden und Gaststätten versiegelt, da sie Hijab-Regeln sowie das Essensverbot während des Ramadan nicht eingehalten hätten.
US-Abgeordnete: EU muss Revolutionsgarden zur Terrororganisation erklären
Eine Gruppe vom 130 amerikanischen Abgeordneten beider Parteien fordert die Europäische Union in einem offenen Brief dazu auf, die iranischen Revolutionsgarden als Terrororganisation einzustufen.
Hunderte chemische Attacken auf Schulmädchen
Im Iran reißt die unglaubliche Serie chemischer Anschläge, die sich hauptsächlich gegen Schülerinnen richtet, nicht ab. Die Behörden bleiben auffällig untätig, meint mena-watch. Eine Gruppe einflussreicher IranerInnen hat derweil internationale Gremien aufgefordert, die chemischen Angriffe zu untersuchen – und bezeichnete sie als „Verbrechen gegen die Menschlichkeit“.
ANALYSE
„Todesmaschinerie“: Hinrichtungen 2022 im Iran um 75% gestiegen
Die Islamische Republik hat im vergangenen Jahr die Anzahl der Hinrichtungen deutlich gesteigert. Mindestens 582 zum Tode verurteilte Gefangene wurden hingerichtet, das ist ein Anstieg um 75% im Vergleich zu 2021. Die Zahlen basieren auf einem Bericht der Menschenrechtsgruppen von Iran Human Rights (IHRNGO) und Ensemble Contre la Peine de Mort (ECPM).
Wie entwickelt sich die Nuklear-Frage?
Was wird die iranische Führung als Nächstes tun, wenn sie in der Lage ist, innerhalb weniger Monate eine Atombombe zu bauen, fragt The Conversation. Und rät den westlichen Ländern, ihre „Besessenheit von der Wiederbelebung“ des Atomabkommens aufzugeben und das iranische Volk bei seinen Protesten weiterhin durch diplomatischen und wirtschaftlichen Druck zu unterstützen.
Proteste im Iran: Abschied vom Islam
Die Proteste im Iran zielen auf eine Überwindung der religiös-autoritären Strukturen. Immer mehr Iranerinnen und Iraner verlangen mehr Demokratie und Rechtsstaatlichkeit.
MENSCHEN
Sedigheh Vasmaghi, iranische Islamwisseenschaftlerin, macht in einem offenen Brief den Obersten Führer der Islamischen Republik, Ali Khamenei, für alle Konsequenzen verantwortlich, die sich aus der gesetzlich vorgeschriebenen Verschleierung im Iran ergeben.
Sepideh Qoliyan, Aktivistin, die kurz nach ihrer Entlassung aus dem Gefängnis im vergangenen Monat „Khamenei der Zahhak! Wir werden dich ins Grab bringen“ gebrüllt hatte und wieder verhaftet wurde, ist jetzt wegen „Beleidigung“ angeklagt worden.
Meysam Pirfalak, Vater des ermordeten Kian Prifalak, hat in einer Videobotschaft erklärt, dass nicht der von einem iranischen Gericht zum Tode verurteilte Mojahed Kourkouri sein Kind getötet habe, sondern Sicherheitskräfte.
Yaakov Amidror, ehemalige nationaler Sicherheitsberater in Israel, meint, ein Krieg mit dem Iran werde immer wahrscheinlicher, Israel müsse sich auf einen Angriff ohne US-Unterstützung vorbereiten.
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