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#MullahsGetOut – die Reaktionen auf den Karikaturenwettbewerb

Der Streit um die Karikaturen des französischen Magazins „Charlie Hebdo“ weitet sich aus. Nachdem Teheran angekündigt hatte, das französische Forschungsinstitut IFRI im Iran zu schließen, wurde außerdem der französischer Botschafter in Teheran einbestellt.



Zum Hintergrund: Das französische Satire-Magazin hatte einen Karikaturenwettbewerb ausgeschrieben, zum achten Jahrestag des Attentats auf die Pariser Redaktion, unter dem Titel #MullahsGetOut. Die Karikaturen verspotten den obersten geistlichen Führer des Iran, Ayatollah Ali Chamenei. Ziel der Aktion: „Auf diese Weise wollen wir die Iranerinnen und Iraner unterstützen, die ihr Leben aufs Spiel setzen, um ihre Freiheit gegenüber einer Theokratie zu verteidigen, die sie seit 1979 unterdrückt“, so Chefredakteur Laurent Sourisseau, genannt Riss.


Eine der ausgewählten Zeichnungen etwa zeigt Chamenei, wie er sich an einem Strick in einem See aus Blut vor dem Ertrinken zu retten versucht. Auf einer anderen Karikatur flaniert Chamenei an den Leichnamen Erhängter vorbei, von denen man nur die Füße sieht. In der Sprechblase steht: „Liegt’s an mir oder stinkt's hier nach Käsefüßen?“


Auf die Idee sei man gekommen, so die Redaktion, weil 1993 die iranischen Ayatollahs einen ähnlichen Wettbewerb ausgeschrieben hatten. Zielscheibe damals war Salman Rushdie, Autor des Romans „Die satanischen Verse“.


300 Einsendungen aus aller Welt hat die Redaktion nach eigenen Angaben erhalten (hier eine Auswahl), rund 35 davon wurden in der aktuellen Ausgabe abgedruckt. Die Reaktion des Regimes in Teheran war programmiert: Die Veröffentlichung dieser Karikaturen sei unschicklich und beleidigend. Man erlaube der französischen Regierung nicht, solche Grenzen zu überschreiten. Teheran kündigte außerdem an, das französische Forschungsinstitut IFRI im Iran zu schließen, überdies wurde der französischer Botschafter einbestellt.


Die Reaktion der französischen Außenministerin Catherine Colonna: „Im Gegensatz zum Iran gibt es bei uns die Pressefreiheit“. Daneben erinnerte Colonna auch daran, dass es in Frankreich kein Blasphemie-Verbot gebe.


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