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Reza Pahlavi in Israel: widersprüchliche Reaktionen

Der Besuch des Sohns des letzten iranischen Schahs in Israel ist auf unterschiedliche Reaktionen in der iranischen Gesellschaft gestoßen. Reza Pahlavi und seine Ehefrau Yasmine Pahlavi sind am Montag, den 17. April von israelischen Offiziellen empfangen worden. Einen Tag zuvor hatte der einstige Kronprinz erklärt, dass er nach Israel reise, um „die Botschaft der Freundschaft des iranischen Volkes zu übermitteln“. Außerdem wolle er mit israelischen Wasserexpert*innen über die Wasserkrise im Iran beraten.



Es ist das erste Mal seit mehr als vier Jahrzehnten, dass eine ausländische Regierung ein bekanntes Gesicht der iranischen Opposition offiziell empfängt. In einer offiziellen Erklärung zur Reise Pahlavis hieß es unter Bezugnahme auf die Befreiung der Juden aus der babylonischen Gefangenschaft durch den Achämeniden-König Kyros II., er sei in dieses Land gereist, „um die Beziehungen zwischen dem iranischen Volk und Israel wiederherzustellen“.


Die Iraner*innen haben den Besuch unterschiedlich aufgenommen. Ihre Reaktionen auf Pahlavis Reise nach Israel sind von der jahrzehntelangen Feindschaft des Ayatollah-Regimes gegenüber dem Land geprägt.


Masih Alinejad, eine der Spitzenfiguren der iranischen Opposition, die gemeinsam mit Schahs Sohn eine Koalition zum Sturz des Regimes gebildet hat, begrüßte Pahlavis Reise und schrieb: „Das iranische Volk betreibt keine Feindseligkeit mit Israel.“ Es sei die Islamische Republik, die Judenfeindlichkeit betreibe, sowohl im Inland als auch in der Region und global. Auch die Anhänger*innen von Pahlavi, die für die Rückkehr der Monarchie werben, begrüßen die Reise. Auch zahlreiche Aktivist*innen und Journalist*innen sind überzeugt, dass das Regime in der Feindschaft gegenüber Israel gegen die Interessen der eigenen Bevölkerung handelt und finden daher Pahlavis freundliche Haltung gegen Israel vorteilhaft für den Iran.


Andere Teile der Opposition sind hingegen der Meinung, dass Pahlavis Reise nach Israel für die Protestbewegung im Iran nicht von Vorteil sei. Reza Pahlavi vertrete nicht das iranische Volk, schrieb etwa der politische Aktivist Ali Afshari, der sich gegen eine Rückkehr der Monarchie und für eine laizistische Republik im Iran einsetzt. Daher könne der Sohn des Schahs keine Nachricht des iranischen Volkes übermitteln, schrieb Afshari auf Twitter. Er wies darauf hin, dass „Netanjahus extremistische Regierung“ auch innenpolitisch unter Druck sei. Man könne also auf solche Einladungen nicht stolz sein.


Unter den Anhänger*innen der Islamischen Republik löste Pahlavis Besuch in Israel erwartungsgemäß eine Welle von Wut aus. Der islamische Gottesstaat weigert sich, Israel als einen legitimen Staat anzuerkennen. Der offizielle Kurs des Regimes lautet „Vernichtung Israels“.


Während Pahlavi sich noch in Israel aufhielt, bedrohten am Dienstag Politiker der Islamischen Republik erneut das Land. Präsident Ebrahim Raisi sagte in einer Rede: „Der kleinste Fehler ihrerseits gegen die Sicherheit unseres Landes wird zur Zerstörung von Tel Aviv und Haifa führen.“ (or)


Zweitveröffentlichung mit freundlicher Genehmigung des IranJournal

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