Das iranische Regime hat im vergangenen Jahr ein geheimes Komitee gebildet, um Prominente zu bestrafen, die die aktuellen Proteste gegen die Regierung unterstützt haben, wie die BBC berichtet.
Schon am 22. September, nur sechs Tage nach Beginn der Unruhen, habe das Komitee dem Wirtschaftsministerium eine Liste mit 141 bekannten Persönlichkeiten vorgelegt. Er forderte das Ministerium auf, ihre Steuererklärungen zu prüfen und nicht näher bezeichnete Maßnahmen gegen sie zu ergreifen.
Auf der Liste standen unter anderem die Fußballlegende Ali Daei und die bekannte Schauspielerin Taraneh Alidoosti, außerdem die Filmemacher Asghar Farhadi, Pegah Ahangarani, Manijeh Hekmat, Barzou Arjomand und Shahin Samadpour sowie der ehemalige Fernsehmoderator Ehsan Karami.
BBC Persian hat über eine Geheimdienstquelle aus dem Nahen Osten drei Dokumente erhalten, aus denen hervorgeht, wie die Regierung schnell und koordiniert vorging, um Prominente davon abzuhalten, sich nicht an die offizielle Linie zu halten.
Ein Schreiben vom 22. September kündigt Entscheidungen einer so genannten „Celebrity Task Force“ an und nennt als Vorsitzenden den Minister für Kultur und islamische Führung, Mohammad Mehdi Esmaili, der von der Europäischen Union wegen schwerer Menschenrechtsverletzungen sanktioniert wurde.
So sei Instagram-Influencern von den Behörden gedroht worden, dass sie, wenn sie die Proteste weiterhin unterstützen, Steuern auf alle Einnahmen aus ihren Online-Aktivitäten zahlen müssten, was eine beträchtliche Summe ausmachen würde. Zwei weitere Personen bestätigten, dass ihre Bankkonten gesperrt wurden.
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